Eine Infektion mit HIV geschieht durch das Eindringen von einer ausreichenden Menge an infektiösen Körperflüssigkeiten über geeignete Eintrittspforten in den Organismus.

Infektiöse Körperflüssigkeiten

    • Blut
    • Sperma
    • Vaginalsekret
    • Muttermilch
    • Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit.

Geeignete Eintrittspforten

    • tiefe, frische, offene Wunden
    • Schleimhäute (Auge, Nase, Mund, Vagina, Innenseite der Vorhaut, Harnröhreneingang und              Analschleimhaut). Schleimhäute müssen nicht verletzt sein, um ein Eindringen des Virus zu ermöglichen.

Oberflächliche Wunden, Kratzer, Abschürfungen, Nagelbetteinrisse und tage-/stunden-alte Wunden gelten nicht als geeignete Eintrittspforte.

Die Übertragung kann somit auf folgenden Wegen geschehen

    • Geschlechtsverkehr (Vaginal-, Anal-, Oralverkehr, wenn keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden)
    • Gemeinsames Benutzen von Spritzen und Zubehör bei intravenösem Drogenkonsum (z.B.                  Slamming bei Chemsex)
    • Nadelstichverletzungen (im medizinischen Bereich)
    • Mutter-Kind-Übertragung

Beim Geschlechtsverkehr kann man sich mit einem Kondom vor der Übertragung schützen (=Safer Sex). Beim Oralverkehr gilt es Sperma und Blut im Mundraum zu vermeiden (Kontakt mit Lusttropfen und Vaginalsekret im Mundraum ist kein Risiko für eine HIV-Infektion). Beim intravenösen Drogenkonsum schützt man sich indem man Nadeln und Zubehör nicht mit anderen Personen teilt (=Safer Use).

Sollte es zu einer HIV-Infektion gekommen sein, musst du dich in ärztliche Kontrolle begeben.
Wichtige Faktoren sind dabei die Viruslast und die Aktivität des Immunsystems. Diese werden in regelmäßigen Abständen vom/von der behandelnden Arzt*Ärztin erhoben.
Zeitgleich ist eine antiretrovirale Therapie einzunehmen. Hierbei muss alle 24 Stunden eine bis zwei Tabletten eingenommen werden. Die medikamentöse Behandlung bewirkt, dass sich der Virus im Körper nicht mehr vermehren kann und das Immunsystem entlastet wird.
Die Lebenserwartung von HIV-positiven Menschen steigt dadurch auf dasselbe Mittel wie bei HIV-negativen Menschen.

Entscheidend ist die Virusmenge

In den ersten Wochen nach einer HIV-Infektion ist die Virenkonzentration im Blut am höchsten. In dieser Zeit, wenn die meisten noch gar nicht über ihre HIV-Infektion Bescheid wissen, kann das HI-Virus leicht weitergegeben werden.

Dank der heutigen Therapie ist es möglich, die Viruslast unter die Nachweisgrenze zu drücken (innerhalb der ersten Monate nach Therapiebeginn). Hier besteht auch beim Sex ohne Kondom keine Infektionsgefahr. Beim Sex mit gelegentlichen Partner*innen empfehlen wir weiterhin unbedingt die Verwendung von Kondomen.

Mehr Informationen zu Ansteckungsrisiken findest du hier.

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