Über die PrEP wird viel diskutiert, sie polarisiert und es gibt kaum jemanden, dem das Thema kalt lässt. Um sich ein klares Bild von der PrEP machen zu können ist es unerlässlich, dass man die wichtigsten Fakten von und über die PrEP kennt.
Deshalb haben wir hier eine Übersicht mit den wichtigsten Infos und Fakten für dich zusammengestellt. Zur weiteren Abklärung wendest du dich am besten direkt an eine*n Berater*in in deiner Aids Hilfe oder eine*n HIV-Spezialist*in in deiner Nähe.

PrEP bedeutet Prä-Expositions-Prophylaxe und beschreibt die Einnahme von HIV-Medikamenten vor sexuellen Kontakten. Dabei nimmt eine HIV-negative Person HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Infektion zu schützen. Folgendes ist zu beachten:

Für wen ist die PrEP geeignet?
Die PrEP ist eine Ergänzung und kein Ersatz der bestehenden Präventionsangebote. Sie passt für dich, wenn du dich mit anderen Präventionsmethoden, wie Schutz durch Kondome, nicht ausreichend schützen kannst. Die Entscheidung, ob die PrEP für dich geeignet ist, triffst du am besten gemeinsam mit einem Arzt/einer Ärztin, der/die auf queere Gesundheit spezialisiert ist. Im Zweifelsfall helfen dir die Berater*innen in deiner Aids Hilfe gerne weiter.

Wie wird die PrEP eingenommen?
Die in Österreich zugelassene Variante ist die kontinuierliche Einnahme. Dabei nimmt man jeden Tag (alle 24 Stunden) eine Tablette ein und baut dadurch einen Schutz vor HIV auf – der Virus kann nicht in die dafür nötigen Zellen (CD4-Zellen/Immunsystem) eindringen.
Es gibt aber bereits Daten die belegen, dass die PrEP auch anlassbezogen („on demand“) eingenommen werden kann.

     

Schützt die PrEP wirklich vor HIV?
In mehreren Studien hat sich die PrEP als wirksam erwiesen. Voraussetzung dafür ist die korrekte und konsequente Einnahme sowie laufende medizinische Kontrollen. Bevor du mit der PrEP startest,  solltest du dich unbedingt an eine*n HIV-Spezialist*in wenden, da ein paar Untersuchungen durchgeführt werden müssen.

    • HIV-Test
    • Hepatitis B-Impfkontrolle
    • Nierenfunktionskontrolle

Der HIV-Test ist allerdings nur dann aussagekräftig, wenn du mindestens sechs Wochen davor kein HIV-Infektionsrisiko hattest. Denn wenn der PrEP-Start während der HIV-Akutinfektion erfolgt, ist nicht nur die PrEP wirkungslos, sondern die Wahrscheinlichkeit der Resistenzbildung steigt um ein Vielfaches.

Danach sollten alle 3 Monate Verlaufskontrollen durchgeführt werden, bevor ein neues Rezept ausgestellt wird.

Schützt die PrEP vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI)?
Nein, die PrEP schützt dich nicht vor anderen STI!
Gerade in Europa ist es, unabhängig von der PrEP, zu einem Anstieg von STI unter queeren Personen gekommen. Falls du also die PrEP für dich in Erwägung ziehst, kannst du dein HIV-Infektionsrisiko senken, bist aber vor anderen STI nicht geschützt. Durch die laufenden medizinischen Kontrollen im Zuge der PrEP-Einnahme, können STI aber früher erkannt und behandelt werden.

Wie bekomme ich die PrEP?
Die PrEP ist seit Anfang Jänner 2018 ab € 59,- (pro Packung á 30 Stück) in Österreich erhältlich. Dafür benötigst du ein Privatrezept, da die ÖGK die Kosten nicht übernimmt. Dieses Rezept kann ausschließlich von den HIV-Behandlungszentren bzw. von niedergelassenen HIV-Spezialist*innen ausgestellt werden. Diese findest du auf der Seite der österreichischen Aids Gesellschaft.

Du hast noch Fragen?
Deine Aids Hilfe informiert dich gerne über die PrEP und hilft dir bei der Entscheidung, ob die PrEP der richtige Schutz vor HIV für dich ist.

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