Sex & Chems

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Längst nicht mehr beschränkt auf „Sexmetropolen“ ist der Trend innerhalb der schwulen Szene bestimmte Drogen zu benutzen um Sex länger und intensiver zu erleben.

Zu den bekannten Chemsex Substanzen zählen

Neben dem gewünschten Effekt, geht die Einnahme leider oft auch mit unerwünschten Nebenwirkungen einher. Darüber hinaus bewirkt der Einfluss von Drogen (auch Alkohol!), dass sich dein gewohntes Schutzverhalten reduziert. Überlege daher gut, ob du dich wirklich auf Chemsex einlassen willst.

Wenn du jedoch bereits Chemsex konsumierst oder beschlossen hast es zu versuchen, haben wir hier ein paar Tipps zur Risikominimierung:

Chemsex erhöht deine Risikobereitschaft und senkt dein Schmerzempfinden – was zu härterem und länger andauerndem Sex mit Kontrollverlust führen kann. Außerdem trocknen einige Drogen die Analschleimhaut aus. Du solltest daher besonders auf ausreichendes Gleitgel achten und sicherstellen, dass du Kondome und Latexhandschuhe bereit hast.

Nach Kontrollverlust die PEP

Beim Chemsex kannst du einen teilweisen oder kompletten Kontrollverlust erleben, d.h. du kannst nur eingeschränkt oder gar nicht mehr beeinflussen, was auf sexueller Basis geschieht. In dieser (psychischen) Verfassung kann es zu unsafem Analsex mit einem oder mehreren Partnern kommen, ohne dass du es bewusst erlebst. Du merkst vielleicht erst Stunden später auf Grund von Unterleibsschmerzen, Blutungen und/oder austretender Spermaflüssigkeit aus dem After, dass Analsex stattgefunden hat.

Solltest du den Verdacht haben, dass (unsafer) Analsex passiert ist, lass dir bitte möglichst schnell (innerhalb von 48 Stunden) eine PEP verschreiben.

Nicht auf benötigte Tabletten vergessen

Bei längeren Sessions oder einem Filmriss/Blackout können lebenswichtige Tabletteneinnahmen (z.B. für deine HIV-Infektion) vergessen werden. Bei HIV-Medikamenten können dadurch Resistenzen entstehen. Gib daher, wenn möglich, einem Freund Bescheid und bitte ihn, dich daran zu erinnern. Nimm dir unbedingt 2-3 Tabletten in einer Box mit, falls du länger von zu Hause weg bist.

Beim Slamming auf die richtige Dosierung achten

Beim Slammen spritzt du die Chems direkt in die Vene. Die Wirkung der Drogen tritt innerhalb von wenigen Sekunden „wie ein Knall“ ein und ist deshalb sicher buchstäblich „umwerfend“ aber auch höchst riskant. Die Dosis sollte von deinem Körpergewicht abhängen, beginne daher eher mit einer geringeren Dosis, um eine Überdosierung zu vermeiden. Da die Wirkung in der Sekunde einsetzt und unter Umständen lange anhält, ist hierbei große Vorsicht geboten. Schonender für Kreislauf und Venen ist übrigens das Spritzen in den After, hinter den Schließmuskel. Jedenfalls ist es wichtig, nur in einer vertrauten Umgebung, in der du dich orientieren kannst, zu konsumieren.

Beim Spritzen auf Hygiene achten

Das Spritzen von Drogen ist nicht nur wegen der schnell einsetzenden Wirkung riskant, sondern auch wegen der möglichen Übertragung von Infektionskrankheiten. Bei der gemeinsamen Benutzung von Spritzen können Viren und Bakterien direkt von einem Körper auf den anderen übertragen werden. Die Gefahr, dich mit HIV und/oder Hepatitis C zu infizieren, ist daher sehr hoch! Um Infektionen zu vermeiden, achte unbedingt auf die nötige Hygiene und verwende immer:

    • einen Abbinder
    • einen Alkoholtupfer
    • pro Injektion eine neue sterile Spritze und Kanüle
    • deine eigene Spritze und Kanüle, die du nie mit anderen teilst
    • ein sauberes Taschentuch oder Alkoholtupfer für die Einstichstelle

Vorsicht vor Wechselwirkungen

Slammingdrogen (z.B. Meph, Tina) können gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Drogen (z.B. Kokain und Ecstasy) haben. Starke Blutdruck- und Herzfrequenzerhöhung sowie Kreislaufbelastung sind möglich. Informiere dich daher im Vorfeld über Wechselwirkungen unter checkyourdrugs.at.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Wenn dir nach der Injektion die Luft wegbleibt, setz dich am besten aufrecht hin und streck die Arme in die Höhe. Bei Meph und Tina kannst du dein Hunger- und Durstgefühl leicht verlieren, deshalb musst du besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Nahrungsaufnahme achten.

Unser Tipp: Traubenzucker, Obst und Nüsse.

Übrigens: Ausreichend Magnesium und Kalzium im Körper verhindert Krampfanfälle.

Anhaltenden Depressionen, Ängsten und Paranoia als Folge von Crystal-Gebrauch kannst du mit längeren (mehrwöchigen) Konsumpausen entgegenwirken.

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